An vielen unserer Kooperationsschulen ist der Anteil von Schüler*innen mit Migrations- und Fluchthintergrund sehr hoch. Wir unterstützen die Kinder und Jugendlichen durch Hausaufgabenbetreuung, kulturpädagogische Angebote und Deutsch-Förderunterricht (Deutsch als Zweitsprache). Denn wir wollen dazu beitragen, dass alle Kinder eine gute Perspektive für ihren persönlichen Bildungs- und Lebensweg erhalten und sich nach ihren Vorstellungen und Möglichkeiten entfalten können.
In den Deutschklassen (die den Übergang in die Regelklassen ermöglichen) an den Mittelschulen übernehmen unsere DaZ-Pädagogen teilweise die Deutschstunden und unterstützen die Lehrkräfte. Da das Sprach- und Alphabetisierungsniveau der Schüler*innen sehr unterschiedlich ist, werden sie anteilig individuell betreut.
Durch die neue Regelung des Kultusministeriums haben die Schüler*innen nur ein Jahr Zeit, um die deutsche Sprache so gut zu lernen, dass sie in die Regelklassen integriert werden können. Diese Zeitspanne ist nicht ausreichend. Daher bieten wir den Kindern und Jugendlichen die notwendige Unterstützung an, damit sie dem Unterricht in den Regelklassen folgen können.
Im offenen Ganztagsangebot der Deutschklassen unterstützen wir aktuell etwa 60 Schüler*innen mit Mittagessen und beim Spracherwerb in Theorie und Praxis.
Der Förderunterricht am Nachmittag findet in kleinen Gruppen statt, zusätzlich werden einzelne Schüler*innen individuell betreut. Hier leisten unsere DaZ-Pädagogen weit mehr als nur qualifizierten Sprachunterricht: Sie helfen bei den Hausaufgaben, üben Lesen und Schreiben und finden Schreibanlässe in kleinen Projekten (Videos, Tagebuch etc.). Außerdem erkunden sie gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen die Stadt, erklären kulturelle Unterschiede und gehen auf spezielle Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen ein.
Einige von Ihnen sind von traumatischen Erlebnissen geprägt. So stehen wir den Kindern und Jugendlichen auch bei Lernschwierigkeiten oder Elterngesprächen zur Seite, und arbeiten eng mit den Sozialarbeitern der Schule und den Gemeinschaftsunterkünften zusammen. Hier ist Lernen mehr als nur Integrationsauftrag – es geht darum, wie wir die Schüler*innen stärken können, damit sie Gehör und einen Platz in ihrer neuen Heimat finden.
Während des ersten und zweiten Lockdowns haben unsere DaZ-Lehrkräfte den Unterricht mit den Schüler*innen online weitergeführt, und einzelne von ihnen betreut, um die Sprachlernpraxis nicht zu unterbrechen.
Diese intensive und individuelle Förderung zeigt sich auch in der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen: sie machen große Fortschritte und verbessern zugleich ihre schulischen Leistungen.