Für Grundschüler*innen an der Silva-Grundschule in Kirchheim darf die BildungsWerkstatt seit September die Sozialpädagogischen Lernhilfen (SPLH) in die Praxis umsetzen und an der weiteren Ausgestaltung mitwirken. Es handelt sich um ein Modellprojekt, dessen konzeptionelle Grundlagen vom Landratsamt München / Stabsstelle Jugendsozialarbeit als niederschwelliges Jugendhilfe-Angebot entwickelt und finanziert wurde.

Den Schulalltag strukturieren

Den Schulranzen packen, die Hausaufgaben rechtzeitig erledigen, den Arbeitsplatz strukturieren – das sind Dinge, die Grundschüler*innen erst einmal lernen müssen. Manchen von ihnen fällt das leicht, andere tun sich schwer damit, ihren Schulalltag selbstständig zu meistern.

Hier greifen die Sozialpädagogischen Lernhilfen (SPLH) die unsere Fachkräfte in Kirchheim bei München umsetzen. Ab diesem Schuljahr werden neun Schüler*innen dabei unterstützt, ihren Schulalltag, ihren Schulranzen, ihren Arbeitsplatz und ihre Materialien besser zu strukturieren. Die BildungsWerkstatt hat ein eigenes praxisbezogenes Konzept zur Umsetzung der SPLH entwickelt, das im ersten Jahr erprobt und immer wieder an die Bedarfe der Kinder angepasst wird. Wir hoffen, dass die so entstehenden Module zu einem breitgefächerten und praxiserprobten Handwerkszeug für die SPLH werden.

„Lernen lernen“ als grundlegende Kompetenz

In diesem Modellprojekt geht es darum, dass die Kinder „Lernen lernen“ und damit langfristig gesehen die Schule mit ihren immer wieder neuen Anforderungen bewältigen. Der Bedarf ist da, und hängt von der individuellen Entwicklung der Kinder ab. Erste Erfolge waren schon nach wenigen Monaten zu sehen, wie unsere Fachkraft, Sozialpädagogin Lara Deml, aus der Praxis berichtet. Wenn eine Lehrerin zurückmeldet, dass der Schulranzen eines Kindes auf einmal sehr ordentlich aussieht und alles darin ist, was gebraucht wird, dann freuen sich Pädagog*innen und Schulkinder.

Damit sich kein Frust aufbaut, der das eigentliche Lernen verhindert, kann es helfen das Lernen selbst als eine zu erwerbende Fähigkeit zu betrachten. Die meisten Menschen lernen Laufen, jedoch nicht alle im gleichen Alter. So hat jedes Kind, auf Grund unterschiedlichster Faktoren, seinen individuellen Rhythmus. Sind Kinder gezwungen diesen zu verlassen, benötigen sie Unterstützung. Durch die Intensität dieses niederschwelligen Jugendhilfeangebots erreichen wir die Kinder wirklich gut. So eignen sich die Grundschüler*innen in den SPLH Lerntechniken und Strategien an, die langfristig ein positive Haltung zu Schule fördern und dadurch die Lernbereitschaft steigern.

Stärkung der Sozialkompetenzen

Zusätzlich zum Strukturieren des Schulalltags beinhalten die Sozialpädagogischen Lernhilfen auch die Stärkung der sozialen Kompetenzen. Die Schüler*innen werden darin unterstützt, sich in ihrem neuen Umfeld Schule einzufinden. Ebenso lernen sie, wie man mit Klassenkammeraden respektvoll umgeht und in Konfliktsituationen adäquat reagiert. Die BildungsWerkstatt sieht der weiteren Entwicklung des Projekts sehr positiv entgegen, da sich schon nach kurzer Zeit Erfolge einstellen. So werden wir unserem Auftrag gerecht, die Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu unterstützen.